Die Wunde des Erlebnisses verheilt, die Narben bleiben.

Es war über Ostern 1972, als die Familie Knothe wie jedes Jahr ins Südtirol in den Urlaub fuhr. Herr Knothe war damals 3.5-jährig, als es passierte: Er ging in einen Kuhstall und wollte sich dort auf die Bank setzen. Tragischerweise stand daneben ein Eimer mit sehr heissem Wasser und so setzte sich der Junge statt auf die Bank in den Eimer. Er hatte ihn nicht erkennen können, da er schielte und eines seiner Augen abgeklebt war. Mehr als 50% seiner Haut an Gesäss, Hüften und Rücken verbrühte und es folgte ein 12-monatiger Aufenthalt im Spital, zuerst in Bozen, dann in Tübingen. Eine Behandlung mit Röntgenstrahlen wurde begonnen. Über die Dosis der Bestrahlung und Dauer ist heute nichts mehr bekannt, aber die Narben blieben weich, sodass Herr Knothes Wachstum normal verlief.

Bis vor zehn Jahren hatte Herr Knothe keinerlei Probleme; er pflegte seine Narben regelmässig, indem er sie eincremte. Mit zunehmendem Alter wurde die Haut jedoch poröser und weniger dehnfähig, es bildeten sich offene Stellen und ein weisser Hautkrebs. Herr Knothe wurde operiert und bekam eine Hauttransplantation am Rücken. Leider verlief die OP nicht so erfolgreich wie erhofft und so wurde Herr Knothe im Unispital Zürich ein weiteres Mal operiert. Die Spezialisten führten eine Hauttransplantation auf beiden Seiten durch, dies gelang erfolgreich. Sowohl die Durchblutung als auch die Wundheilung waren gut.

Seit etwa vier bis fünf Jahren trägt Herr Knothe eine Kompression von Juzo. Die optimale Versorgung wäre für ihn eine Bermudahose mit einer kurzen Thorax-Jacke, aber er fühlte sich darin nicht wohl. Gemeinsam mit Herrn Knothe suchte unsere Fachberaterin Ute Sonntag nach einer anderen Lösung.

Mit der Bermudahose, die über ein extrahohes Leibteil und einen Noppenhaftband beim Abschluss verfügt, fühlt sich Herr Knothe viel besser. An diesem Beispiel sieht man, wie wichtig eine professionelle und einfühlsame Beratung ist. Nur so kann die optimale Versorgung für den Patienten gefunden werden, die er dann auch gerne trägt. Schliesslich ist dies der Erfolg einer wirksamen Narbentherapie.